Wir haben uns mit Nikolaus Knehs verabredet um seine ganz persönliche Schilderung der Ereignisse in Texas bei der International Bowl zu erfahren.
Gratulation zu diesem riesen Erfolg, Niki. Und vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast für uns. Immerhin bist du ja erst vor einigen Tagen aus den U.S.A. zurück gekommen. Wie hast du das „Abenteuer Texas“ erlebt?
Für mich war das alles eine tolle Erfahrung. Wir haben sehr gut trainiert und ich hab viel gelernt. Ich bin stolz darauf mich gegen so eine große Konkurrenz aus der ganzen Welt durchgesetzt zu haben. Außerdem konnte ich einige internationale Kontakte zu anderen Spielern, Coaches und auch Physiotherapeuten knüpfen, so etwas kann auch nur positiv sein für mich.
Hast du dich wohl gefühlt?
Auf jeden Fall. Die Coaches und auch die Physiotherapeuten waren äußerst nett und kompetent. Auch mit meinen Landsleuten und Teamkollegen habe ich mich super verstanden.
Wie hat denn so ein Trainingstag ausgesehen?
Wir standen alle um 7 Uhr auf, sind frühstücken gegangen und wurden dann mit Bussen zu den Trainingsplätzen gebracht. Alles war sehr gut organisiert, sodass wir uns wirklich nur um das Training kümmern mussten. Dort angekommen fand dann die erste 2-3 Stunden-Einheit statt. Dann gab es direkt neben dem Trainingsplatz Mittagessen und danach noch eine Trainingseinheit. Trainingsende war dann meistens um 4 oder halb 5.
Und was stand an den Abenden am Programm?
Eigentlich nicht viel. Ich hab mich von den Trainings ausgeruht. Zwei Mal war ich mit meinen österreichischen Kollegen shoppen, aber ansonsten haben wir eher relaxt.
Wie war der Moment für dich als du ins IFAF Team aufgenommen wurdest?
Naja, es war eigentlich nicht so ein klarer einzelner Moment. Ich hab die ersten zwei Tage in der letzten Gruppe der Receiver trainiert. Ich wusste aber nicht richtig warum, weil ich schon der Meinung war, dass ich mehr kann. Da waren zum Glück meine österreichischen Kollegen da, die mich aufgebaut und mich motiviert haben weiter mein Bestes zu geben. Am dritten Tag holte mich der Coach dann in die erste Gruppe und dort trainierte ich dann auch ab diesem Zeitpunkt. Beim Scrimmage am Tag vor der International Bowl war ich auch gesetzt und erzielte auch da einen Touchdown. Irgendwie hab ich da schon damit gerechnet, dass ich wohl auch in der International Bowl auflaufen darf und so war es dann auch.
Wie hast du die International Bowl und deinen Touchdown erlebt?
Es war unglaublich für mich. Als ich mich vor meinem Touchdown freigelaufen hatte, wollte ich nur den Ball bekommen, was dann ja auch so passiert ist. Ich hab die Endzone fixiert und bin einfach gelaufen was das Zeug hält. Als der Gegner dann an mit vorbei gesprungen ist, war mir klar, dass ich einen Touchdown erzielen werde. All eyes on me – Ich hab’s geschafft. Es war ein wahnsinnig gutes Gefühl für mich. Es war ein harter Weg mich überhaupt ins Team zu spielen und dann gelingt mir auch noch ein Touchdown. Wir haben zwar knapp verloren, aber für mich persönlich war es eine unbezahlbare Erfahrung.
Wie sieht deine sportliche und berufliche Zukunft aus?
In circa einem Monat werde ich mit dem Bundesheer fertig sein. Ich will danach auf jeden Fall studieren, im September wird es damit losgehen. Bis dahin werde ich arbeiten gehen.
Sportlich werde ich in dieser Football-Saison wieder alles für die Vikings geben. Beim Training in Texas hab ich gemerkt, dass ich durch unser heimisches Training einen großen Vorteil hatte. Ich freue mich schon auf die kommende Saison.
Vielen Dank, dass du dir Zeit für uns genommen hast. Wir wünschen dir viel Erfolg im Training und freuen uns schon dich wieder für die Vikings spielen zu sehen.
Dankeschön! Es ist schön wieder hier zu sein.